Nico Bleutge, geboren am 13. 10. 1972 in München, wuchs in Pfaffenhofen auf und studierte von 1993 bis 1998 Neuere Deutsche Literatur, Allgemeine Rhetorik und Philosophie in Tübingen. Ehe 2006 sein Lyrik-Debütband „klare konturen“ erschien, hatte er bereits Gedichte in zahlreichen Anthologien und Literaturzeitschriften veröffentlicht. Bleutge ist zugleich auch als Literaturkritiker tätig, seine Rezensionen veröffentlicht er u.a. in der „Süddeutschen Zeitung“, der „Neuen Zürcher Zeitung“, dem „Tagesspiegel“ und der „Stuttgarter Zeitung“. Er ist auch Autor des Librettos zu der Oper „Wasser“ des 1968 geborenen Komponisten Arnulf Herrmann. Bleutge ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland, der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Er lebt in Berlin.
* 13. Oktober 1972
von Beate Tröger
Essay
Dichtung stellt einen Versuch dar, die existierende, angeschaute Welt in Sprache zu fassen oder die Welt so zu beschreiben, wie sie sein könnte. Das Werk des 1972 in München geborenen Nico Bleutge folgt in seinen Welterkundungen den Pfaden, die dem sprechenden Ich von der Wahrnehmung vorgegeben werden. Es lässt aber im Versuch, diese spezifischen Trajektorien der Wahrnehmung aufzuzeichnen, zugleich zu, dass das abbildende Moment des Dichtens durchkreuzt wird von der Reflexion des sprechenden Ichs auf das Wahrgenommene. In seiner Dankesrede anlässlich der Verleihung ...